WachauHalbmarathon 2004 (19. September 2004)

I am back again!

von Charly

Nach einer 1,5 jährigen babybedingten Trainingspause begann ich im Mai für den HM in Krems zu trainieren. Anfangs kostete es viel Überwindung und Geduld, weil der Körper ziemlich versandelt war. Als es endlich aufwärts ging, ließ ich Wahnsinniger mich von meiner Schwester zum ZK überreden. Wegen einer Geburtstagsfeier absolvierte ich Gott sei dank nur einen Tag, der aber ein vollkommenes Fiasko war (4 von 5 SCHLECHTESTLEISTUNGEN). Erschwerend hinzu kamen Muskelkater und Zerrungen, die den ganzen Juni kein vernünftiges Training zu ließen. Nachdem des Training im Sommer ganz gut lief, startete ich am 5.9. beim Lunzerseelauf. Die Leistung war enttäuschend (50:50 für 11,5km; 1 Minute langsamer als vor 2 Jahren, Zerrung im Zwerchfell). Mein Ziel von 1:30 für Krems wankte erstmals.
Am 19.9. fuhr ich zeitig in der Früh nach Krems. Ich war zwar angemeldet, hatte aber sonst noch nichts erledigt. Die Startnummernausgabe und der Transfer klappten hervorragend. Ich genoss die Bahnfahrt durch die Wachau. Das Wetter war herrlich bei sonnigen Temperaturen um 15°C. Der Start lief nicht wie geklappt ab. Aus organisatorischen Gründen (ein Zug kommt erst später) erfuhr ich um 9 Uhr, dass der Start  von 9 Uhr 50 auf 10 Uhr verlegt wird. Tatsächlich mussten wir noch zusätzlich 15 Minuten in den Startblöcken warten, bis wir loslaufen durften. Dies hatte 2 Nachteile. Einerseits wurde es noch wärmer, was sich zu Mittag negativ auswirkt, andererseits konnte man weder trinken noch pinkeln gehen, weil es ersteres im Startbereich nicht gab und zweiteres man nicht riskieren wollte, ohne seinen vorderen Startplatz zu verlieren. Mein Ziel von 1:30 wankte ein zweites Mal.
Ich begann wie immer viel zu schnell (2km in 8 Minuten), musste dadurch konzentrierte Schlangenlinien laufen, was mir bereits Kraft kostete. Danach spulte ich die nächsten Kilometer zwischen 4:10 und 4:20 ab, wodurch ich bereits wichtige Sekunden für die 1:30 verlor. Bei KM5 war ich noch in Plan (20:50), bei KM 10 nach 42:25 bereits um 45 Sekunden über Sollzeit. Mein Ziel von 1:30 wankte zum dritten Mal. Es war nicht mehr erreichbar.
Trotzdem lief ich die nächsten KM tapfer, sodass ich nach 59:45 14 km absolvierte. Diese KM hatten mir sehr viel Spaß gemacht, ich lief im Windschatten hinter 2 Mann von Amstetten, und wir überholten einige Läufer. Ab KM 15 bekam ich Blasen, wodurch ich Ihr Tempo leider nicht mehr halten konnte. Bei KM 18 kam der totale Einbruch. Das Laufen auf den Kopfsteinpflaster durch Krems machte mir überhaupt keinen Spaß mehr. Die KM-Markierungen kamen immer seltener, obwohl die Stimmung gut war. Auch Alois Redl, der über 10km 2. wurde, hat mich vergeblich angefeuert. Ich war fix und fertig. Ein Läufer nach dem anderen überholte mich. Kein Wunder bei KM-Zeiten von 5 Minuten. Die meisten Läufer waren mir bekannt, weil ich sie zwischen 10 und 15 km abgehängt habe. Mit letzter Kraft rettete ich mich ins Ziel. Die Zeit von 1:33:27 war zwar nicht ganz schlecht, aber wirklich zufrieden war ich nicht. Die einzige Genugtuung war, dass ich ein Bier gewonnen, hatte, weil ich mit einem Arbeitskollegen wettete und vor ihm im Ziel war.

Nichtsdestotrotz möchte ich wieder vermehrt laufen, um mich noch zu steigern.